Unterstützung für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen
Vor 10 Jahren entstand mit dem Café Zeitreise ein innovatives Angebot für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen, bei dem es um viel mehr geht als Café und Kuchen. Norbert Partl, Leiter Caritas Angehörige & Demenz und Projektleiter der Café Zeitreise, kennt die Herausforderungen, denen sich Angehörige stellen müssen – unter anderem fehlende Betreuungsmöglichkeiten: „Deshalb haben wir das Café Zeitreise ins Leben gerufen, das eine einfühlsame und wertschätzende Atmosphäre schafft, in der beide Gruppen Raum finden: Während die Angehörigen sich in geschützter Runde austauschen, genießen die Menschen mit Demenz ein abwechslungsreiches Programm, das Körper und Geist aktiviert.“ Das Angebot wird sehr gut angenommen und wurde in den letzten Jahren mit Hilfe vieler Partner – wie Pfarren, Bildungseinrichtungen, Gemeinden und auch Privatpersonen – kontinuierlich ausgebaut.
1.000 Besucherinnen und Besucher in 10 Jahren
„Rund 1.000 Besucherinnen und Besucher sind seither in eines von mittlerweile 21 Café Zeitreise in Niederösterreich, Wien, dem Burgenland und Kärnten gekommen. Das zeigt, es braucht diese Angebote ganz dringend und es wird in Zukunft noch viel mehr Engagement für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen brauchen“, betont Caritasdirektor Klaus Schwertner. Laut aktuellen Schätzungen leben in Österreich etwa 150.000 Menschen mit Demenz. Durch die steigende Lebenserwartung wird die Zahl der Betroffenen in Zukunft noch deutlich zunehmen. Schwertner: „Demenz bzw. Vergesslichkeit sind aufgrund der hohen Anzahl an Betroffenen zu einer Wir-Erkrankung geworden - eine Herausforderung und Verantwortung – nicht nur für den Gesundheits- und Pflegebereich, sondern für Politik und Gesellschaft insgesamt. Es braucht ein Umdenken – weg von Verdrängung und Tabuisierung, hinzu mehr Solidarität und Inklusion. Viele Betroffene und ihre Angehörigen haben große Angst und Scham, ziehen sich stark zurück. Es ist wichtig ihnen Mut zu machen, damit eine frühe Diagnose eine entsprechende Behandlung und gute Unterstützung möglich macht.“