Bereits zum 12. Mal öffnet die Caritas Anfang Dezember gemeinsam mit dutzenden Pfarren der Erzdiözese Wien die Türen der Caritas-Wärmestuben. Mit insgesamt 42 teilnehmenden Pfarren in Wien und Niederösterreich ist die Anzahl der Standorte in diesem Jahr so hoch wie noch nie. „Noch nie haben so viele Pfarren ihre Räumlichkeiten für die Caritas-Wärmestuben geöffnet. Bei den aktuellen eisigen Temperaturen ist das Angebot der Wärmestuben besonders wichtig. Denn viele Menschen in Österreich sitzen auch im Winter in kalten Wohnungen, weil sie sich schlicht die Heizkosten nicht leisten können. Für wohnungslose Menschen ist die aktuelle Kältewelle besonders hart, für akut obdachlose Menschen kann sie lebensgefährlich sein“, so Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien.
„Alleine im vergangenen Jahr konnten wir mehr als 17.500 Besuche in den Wärmestuben ermöglichen. Es kommen nicht nur wohnungslose Menschen, sondern auch Pensionist*innen oder Familien, die zwar noch ein Dach über dem Kopf haben, es sich aber nicht leisten können, die gestiegenen Heizkosten zu bezahlen. Unsere Gäste finden in den Wärmestuben nicht nur einen warmen Aufenthaltsort, sie werden hier auch mit kostenlosem Essen und Getränken versorgt – für viele Gäste ist das die einzige Mahlzeit des Tages.“ Neben einer Jugendwärmestube gibt es auch dieses Jahr wieder drei Wärmestuben speziell für Frauen. In manchen Wärmestuben werden auch eigene Kinderecken eingerichtet. Dienste wie Rechtsberatung, seelsorgliche Gespräche und Gesundheitsberatung sind ebenso wichtige Angebote für die Gäste.
Mehr als 1.000 freiwillige Helfer*innen sind auch dieses Jahr in den Pfarren für die Wärmestuben im Einsatz. Kardinal Christoph Schönborn lobt das Engagement der Pfarren und der ehrenamtlichen Helfer*innen: „Die Pfarren sind Nahversorger der Solidarität und Nächstenliebe. Den Dienst, den die Ehrenamtlichen hier leisten, ist enorm. Gerade die Wärmestuben, aber auch die Lebensmittelausgaben, werden in der kalten Jahreszeit dringend gebraucht. Die Hilfe, die hier geschieht, stellt nicht nur sicher, dass Menschen jetzt nicht unversorgt auf der Straße stehen müssen - sie schenkt auch Hoffnung und Zuversicht.“ Klaus Schwertner ergänzt: „Die Wärmestuben sind ein wichtiger Bestandteil unserer Caritas Winterhilfe. Und klar ist: Diese umfassende Hilfe wäre ohne das Engagement der mehr als tausend Freiwilligen in den Pfarren nicht möglich. Sie machen die Wärmestuben zu Orten der menschlichen Wärme und des gesellschaftlichen Zusammenhalts.“
Die Wärmestuben sind für viele Gäste nicht nur ein Ort, um sich aufzuwärmen, sondern auch eine wichtige Möglichkeit für sozialen Anschluss und persönlichen Austausch. „Gerade die Vorweihnachtszeit ist für Menschen, die sich einsam fühlen, besonders schwierig. Ein offenes Ohr, um über die eigenen Sorgen zu sprechen oder einfach über Alltägliches zu plaudern, kann für betroffene Menschen einen wesentlichen Unterschied machen. Die freiwilligen Helfer*innen der Wärmestuben schenken ihren Gästen die Zeit für ein gemeinsames Gespräch und schaffen so einen Raum von Gemeinschaft und ein Gefühl des Willkommenseins“, so Schwertner.
Füreinand‘ – die größte Community für Mitmenschlichkeit wächst von Tag zu Tag
Bei Füreinand‘ – Österreichs größter Community für Mitmenschlichkeit haben sich in nur drei Jahren rund 39.000 Freiwillige registriert, um bei punktuellen Einsätzen selbst aktiv zu werden. Wer sich auf www.fuereinand.at anmeldet, bekommt laufend Informationen, wo und wie gerade am besten geholfen werden kann.
Bereits 2.696 Anrufe beim Caritas Kältetelefon in diesem Winter
Einmal mehr bittet die Caritas die Menschen auch, von der Möglichkeit des Caritas-Kältetelefons Gebrauch zu machen. Seit Anfang November wurden allein beim Kältetelefon in Wien bisher 2.696 Anrufe gezählt. In den vergangenen Tagen war die Zahl der Anrufer*innen mitunter so hoch, dass es zu kurzen Wartezeiten kommen konnte. Alternativ können Meldungen zu Schlafplätzen auch unter kaeltetelefon@caritas-wien.at erfolgen. Die Streetworker*innen der Caritas gehen möglichst zeitnah allen Hinweisen nach, um Menschen auf der Straße mit winterfesten Schlafsäcken und warmer Kleidung zu versorgen. Die Caritas weist weiter darauf hin, dass in allen medizinischen Notfällen unbedingt die Rettung unter 144 zu verständigen ist.
Spenden für Gruft-Winterpaket dringend gefordert
Neben Zeitspenden ist die Caritas auch dringend auf Geldspenden angewiesen. „Mit 70€ spenden Sie ein Gruft-Winterpaket bestehend aus einem winterfesten Schlafsack und 7 warmen Mahlzeiten für einen obdachlosen Menschen. Jede Spende wärmt und kann angesichts der enormen Kälte Leben retten. Danke an alle, die uns beim Helfen helfen“, so Schwertner abschließend.
Caritas Spendenkonto
IBAN: AT163100000404050050
BIC: RZBAATWW
Kennwort: "Gruft Winterpaket"
Online-Spenden: www.gruft.at oder wirhelfen.shop/winterpaket