Fonds Aspern Sozialzentrum für Kinder und Familien in Kyiw
„Egal wie prekär die Lage der Kinder oder die der hilfesuchenden Mütter ist. Wir versuchen ihnen zu helfen. Weggeschickt wird bei uns niemand.“ Sagt die Leitung von Fonds Aspern Vera Koshil. Und die Zahlen zeigen, wie vielen Kindern und Erwachsenen Vera und ihr Team helfen: Im Sozialzentrum sind 34 elternlose bzw. aus sehr schwierigen Verhältnissen stammende Kinder und Jugendliche untergebracht und werden fürsorglich und zukunftsorientiert betreut. Zudem erhalten 222 weitere Kinder und 100 Eltern aus prekären Verhältnissen aus dem Darnitsky Bezirk in Kiew durch das Projekt Hilfe - materiell, psychologisch, sozial und bei der beruflichen Orientierung.
Die Kinder besuchen von dort aus weiterhin ihre Stammschulen, bekommen Essen, werden medizinisch, psychologisch und schulisch betreut. Auch 17 Mütter mit Kleinkindern sowie eine Pflegefamilie sind in Gebäuden des Fonds untergebracht und werden betreut. Darum herum gibt es noch eine weit größere Zielgruppe von Kindern und deren Eltern (ca. 300 Personen), die sich in prekären Lebenssituationen befinden und die ebenfalls Unterstützung erhalten. Diese erfolgt in Form von materieller Hilfe wird sowie Betreuung durch Sozialarbeiter – diese ist besonders wichtig, denn die materielle Unterstützung endet nach einem Jahr, und die Familien sollen sich danach wieder aus eigener Kraft erhalten können. Die Eltern lernen außerdem wichtitge Soft Skills wie gewaltfreie Kommunikation und positive Erziehungsmethoden, um ihre Kinder gut beim Aufwachsen begleiten zu können. Für die Kinder gibt es verschiedene außerschulische Aktivitäten, Psychotherapie, Nähworkshops, Berufsorientierung und Anderes.
Im Jahr 2022 war durch den Krieg vieles anders. Die Kinder verbrachten ein halbes Jahr in einer Schule in den Karpaten, während in Kyiv neu angekommene Flüchtlingsfamilien mitversorgt wurden. Zu Schulbeginn im September wurden die Kinder und Jugendlichen wieder nach Kyiv zurückgebracht, wo sie unter häufigen Bombenalarmen abwechselnd online und offline die Schulen besuchen. Nach einem harten Winter mit manchmal tagelangen Strom- und Wasserausfällen hat sich inzwischen eine gewisse neue Normalität eingestellt. Die Bombenschutzkeller sind mittlerweile so ausgestattet, dass die Kinder darin auch schlafen, nicht nur sitzen können. Alle Programme wurden wiederaufgenommen und die Kinder können wieder spielen und gedeihen.