Seit Beginn des Krieges haben insgesamt 730.000 Flüchtlinge die Grenze aus der Ukraine nach Moldau überquert (Stand Mai 2023). Als eines der ärmsten Länder Europas hat die Republik Moldau in den ersten Monaten des Krieges den größten Pro-Kopf-Anteil der Flüchtlinge aufgenommen. Während viele bereits in Länder der Europäischen Union weitergereist sind, sind auch rund 100.000 in Moldau geblieben, um im Falle einer politischen Stabilisierung möglichst bald wieder in die Ukraine zurückzukehren. Andere haben nicht die finanziellen Mittel, um ihre Reise fortzusetzen, und ziehen es daher vor, in Moldau zu bleiben, wo Ukrainisch und Russisch noch (teilweise) gesprochen werden.
Gemeinsam mit unseren lokalen Partnern unterstützt die Caritas Österreich ukrainische Geflüchtete, moldauische Gastfamilien und die am stärksten von Armut betroffene lokale Bevölkerung. Um die humanitären Grundbedürfnisse zu decken und der Bevölkerung über die kalten Wintermonate zu helfen, werden Hygieneartikel, Nahrungsmittel und Winterkleidung verteilt. Direkte Heizhilfen werden in Form von Brennholz und Briketts sowie durch kleinere Reparaturen und Verbesserungen von Heizgeräten geleistet.
Neben der materiellen Unterstützung bietet das Projekt auch Beratungsdienstleistungen, Zugang zu medizinischer Grundversorgung sowie zu Bildungsangeboten. Die Hilfe richtet sich insbesondere an Frauen und Kinder, ältere Menschen und Personen mit chronischen Erkrankungen (HIV und Tuberkulose). Zu den Projektaktivitäten gehören Beratung, psychologische, rechtliche und integrative Dienstleistungen, der Betrieb eines medizinischen Servicezentrums und Kindertagesstätten mit pädagogischer Betreuung sowie Freizeitaktivitäten für Kinder. Über einen Zeitraum von 14 Monaten werden insgesamt 18.000 Begünstigte erreicht.
Das Projekt wird durch Nachbar in Not und der Austrian Development Agency finanziert und von der Caritas Österreich gemeinsam mit den lokalen Partnern Caritas Moldau, Diaconia, Regina Pacis, Initiativa Pozitiva und Demos umgesetzt.