KI in der Pflege, drei Personen stehen vor Bühne und halten ein Schild

Das war das Perspektivensymposium 2025

Beim Perspektivensymposium 2025 drehte sich alles um Künstliche Intelligenz in der Pflege – von Pflegeroboter bis zu Gaming in der Ausbildung. Rund 200 Teilnehmer*innen diskutierten, wie KI die Pflege entlastet. Und vor Herausforderungen stellt.  

Wenn man an einen Pflegeroboter denkt, denkt man vielleicht nicht gerade an eine Robbe aus Plüsch. Doch genau das ist Paro. 

Paro hat große Knopfaugen, weiches Fell und maunzt sanft, wenn man ihn berührt. Und er hat einen großen Auftrag: Paro soll die Arbeit mit demenzerkrankten Menschen erleichtern. „Bei Demenz geht es viel um Vertrauensbildung und Beruhigung, hier kann eine Technik wie Paro helfen. Und er ist bereits in österreichischen Pflegewohnhäusern im Einsatz“, sagt Jürgen Öhlinger vom Technischen Museum. Er präsentiert Paro und andere neue Pflegetechnologien im April beim Perspektivensymposium 2025.

„Zukunft der Pflege – Pflege der Zukunft. KI: Smart, digital – menschlich?“ war der Titel des diesjährigen Perspektivensymposiums, das am 10. April im Kulturhaus Brotfabrik stattfand. Über 200 Teilnehmer*innen aus dem Bereich Pflege waren vor Ort und diskutierten zum Thema Künstliche Intelligenz in der Pflege. 

Klar ist: Künstliche Intelligenz ist in der Pflege angekommen. Und der Bedarf ist da: „Der Fachkräftemangel stellt unsere Gesellschaft vor große Herausforderungen. Gemeinsam müssen wir neue Antworten finden“, sagt Alex Bodmann, Direktor der Caritas Erzdiözese Wien, bei der Eröffnung des Events. „Allein bis 2030 werden knapp 50.000 zusätzliche Pflegekräfte gebraucht werden.“ Ilse Simma-Boyd, Leitung des Bereichs Pflege der Caritas Erzdiözese Wien fügt hinzu: „Berufe wie in der Pflege, die von Mensch zu Mensch passieren, sind KI sicher. Sie sind nicht ersetzbar, aber erweiterbar. Wir wollen uns ansehen, wie Menschen in der Pflege entlastet werden können, um mehr Zeit für Beziehung und Betreuung zu haben.“ 

Gaming und Pflege


Doch wo macht KI in der Pflege Sinn? Eine Idee dazu hat Johanna Pirker, Professorin für Informatik (Games Engineering) am Institut für Interaktive Systeme und Data Science der Technischen Universität Graz (TUG). In ihrer inspirierenden Keynote meint sie, KI-Technologien könnten in der Administration, bei der Lehre oder bei der Entscheidungs-Findung helfen. „Wichtig ist aber, dass immer der Mensch die Letzt-Entscheidung trifft“, sagt Pirker. Auch Gaming, so skurill das klingt, kann für die Pflege bereichernd sein. „In Trainingsszenarien können Computerspiele zum Beispiel helfen, Empathie zu fördern, indem man Situationen im Spiel quasi selbst erlebt“, erklärt Pirker. Entlastung in der Dokumentation ChatGPT-generierter Pflegeplan, Unterstützung von Team-Gesprächen, Vorsortierung beim Recruiting, Sturzerkennung, Pflegeroboter. Es gibt viele mögliche Einsatzbereiche von KI in der Pflege. In Workshops geleitet von Ethik-Professorin Maria Kletečka –Pulker, Pflegewissenschafterin Elisabeth Rappold und ärztlicher Leiter der Caritas Erzdiözese Wien Thomas Wochele- Thoma wurde klar: Großer Bedarf besteht vor allem in der Dokumentation. „Der administrative Aufwand wächst. Wenn Künstliche Intelligenz hier helfen könnte, wäre das toll“, sagt auch Teilnehmerin Isabella, die im Wiener Pflegewohnhaus Rodaun arbeitet. Auch hier gibt es schon neue Technologien, zum Beispiel automatische Audio zu Text-Transkription während der Pflegetätigkeit. 

Entlastung in der Dokumentation


ChatGPT-generierter Pflegeplan, Unterstützung von Team-Gesprächen, Vorsortierung beim Recruiting, Sturzerkennung, Pflegeroboter. Es gibt viele mögliche Einsatzbereiche von KI in der Pflege. In Workshops geleitet von Ethik-Professorin Maria Kletečka –Pulker, Pflegewissenschafterin Elisabeth Rappold und ärztlicher Leiter der Caritas Erzdiözese Wien Thomas Wochele- Thoma wurde klar: Großer Bedarf besteht vor allem in der Dokumentation. „Der administrative Aufwand wächst. Wenn Künstliche Intelligenz hier helfen könnte, wäre das toll“, sagt auch Teilnehmerin Isabella, die im Wiener Pflegewohnhaus Rodaun arbeitet. Auch hier gibt es schon neue Technologien, zum Beispiel automatische Audio zu Text-Transkription während der Pflegetätigkeit. 
 

Ist KI in der Pflege ethisch vertretbar? 


Auch die ethische Seite von Künstlicher Intelligenz in der Pflege wurde am Perspektivensymposium diskutiert. „Algorithmen spiegeln oft die Vorurteile wider, die in einer Gesellschaft zu finden sind“, sagt Magdalena Eitenberger vom Ludwig Boltzmann Institut. Gemeint sind etwa Themen wie Rassismus und Sexismus. „Hier muss man aufpassen, dass keine Fehler einprogrammiert werden. Und Menschen müssen immer mit ins Boot geholt werden“, so Eitenberger. 
Denn: Menschen bleiben essentiell. Zum Beispiel, um Innovationen zu entwickeln. Wie man eigene Ideen am besten in ein Business verwandelt, erzählte Speaker und "Pitch-Professor" Daniel Cronin in seiner Keynote. Und auch Humor durfte am diesjährigen Perspektivensymposium nicht fehlen. Kabarettist & Schauspieler Thomas Maurer zeigte: Echte Menschen sind zumindest immer noch lustiger als die Künstliche Intelligenz. 


Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen, Speaker*innen und Workshop-Leiter*innen für den inspirierenden Austausch und freuen uns auf das nächste Perspektivensymposium 2026. Das Thema? Lassen Sie sich überraschen. 

Perspektivensymposium 2025 in Bildern
Fotos: Johannes Hloch