Auftakt zur Le+O Erntedanksammlung der Caritas im Zeichen der Hochwasserhilfe mit Kardinal Schönborn 

„Wie wichtig das Netzwerk der Pfarren ist, wurde zuletzt mit der Hochwasser-Katastrophe deutlich. Egal ob Teuerung oder jetzt Katastrophenhilfe: Die Zahl der Menschen, die sich hilfesuchend an die Caritas oder an die Pfarrgemeinden wenden, ist groß. Gleichzeitig ist aber auch ein großer Zusammenhalt und so viel Mitmenschlichkeit im ganzen Land spürbar. Tausende Menschen, die füreinand da sind“, betonen Klaus Schwertner und Alexander Bodmann, Caritasdirektoren der Erzdiözese Wien beim Auftakt der Erntedanksammlung. Aktuell werden in den betroffenen Gemeinden Soforthilfe-Büros eingerichtet, in denen Anträge mit der Unterstützung freiwilliger Helfer*innen vor Ort ausgefüllt werden können. Und auch wenn es um die Teuerungen geht, leisten die Pfarren wichtige Soforthilfe. 

In den 14 Le+O-Ausgabestellen werden armutsbetroffene Haushalte konkret mit Lebensmitteln – darunter Obst und Gemüse, Milchprodukte und andere Lebensmittel, die im Handel nicht mehr verkauft werden – unterstützt. Haltbare Lebensmittel sind Mangelware und sehr gefragt. Deshalb rufen über 120 Pfarren in den kommenden vier Wochen gemeinsam dazu auf, Zucker, Reis, Öl, Kaffee, Salz und alle Arten von Konserven zu sammeln. Im Rahmen der Erntedanksammlung können die Spenden im Zeitraum vom 22. September bis 20. Oktober 2024 direkt in den teilnehmenden Pfarren abgegeben werden. Bodmann: „Diese konkrete Unterstützung kommt an und ist heuer dringender denn je. Im Vorjahr haben 133 Pfarren insgesamt 27 Tonnen haltbare Lebensmittel gesammelt. Jede einzelne Spende zählt und jedes Kilo hilft.“

Bereits seit über zehn Jahren sammeln Pfarren im Rahmen der Erntedanksammlung zugunsten von Le+O. Die beiden Caritas-Vertreter bedankten sich bei Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn für die Unterstützung der vergangenen Jahre. Schönborn: „Erntedank feiern wir heuer unter dem Eindruck der sommerlichen Hitzewelle und der Unwetter-Katastrophe der vergangenen Tage, die das Zuhause viele Menschen zerstört hat. Die Klimaveränderungen haben nicht zuletzt auch Auswirkungen auf unsere Ernte. Das alles lehrt uns, dass unser tägliches Brot nicht selbstverständlich ist. Letztlich ist alles Gabe und damit auch Aufgabe: Die Krisen unserer Zeit können wir nur gemeinsam und mit der Bereitschaft zu Teilen meistern.“

Bis zu 20 Tonnen werden jede Woche ausgegeben


Bodmann: „An wenigen Orten wird die zunehmende Not der Menschen so sichtbar wie in unseren Lebensmittelausgabestellen. Bereits während der Pandemie, aber vor allem durch den Krieg in der Ukraine und die anhaltende Teuerung wurde ein enormer Anstieg an Gästen registriert. Deshalb sind wir so dankbar für die Unterstützung durch die engagierten Pfarren. Jede einzelne Spende hilft armutsbetroffenen Personen – rasch und unbürokratisch.“ Jede Woche werden bei Le+O bis zu 20 Tonnen Lebensmittel an armutsbetroffene Menschen ausgegeben. Es sind vor allem Alleinerziehende, kinderreiche Familien und Mindestpensionist*innen, die hier konkrete Soforthilfe finden. Neben Lebensmitteln und Hygieneprodukten haben die Gäste auch Zugang zu Sozialberatung, um nachhaltig Wege aus der Armutsspirale zu finden. Alleine im Vorjahr wurden mehr als 700 Beratungsstunden gezählt.

Pfarren für Menschen in Not
 

Das Engagement in den Pfarren ist ungebrochen: Neben der jährlichen Erntedanksammlung leisten die Pfarren seit vielen Jahren vielfältige Hilfe und zeigen großes Engagement in zahlreichen Bereichen – zuletzt bei den Klimaoasen, bei denen in diesem Sommer 27 Pfarren ihre Gärten und Innenhöfe für armutsbetroffene und obdachlose Menschen öffneten und Orte zum Abkühlen und Verköstigung boten. Bislang konnten im pfarrlichen Umfeld über 100 Plauderbankerl im Einsatz gegen die zunehmende Einsamkeit eröffnet werden, zuletzt auf dem Friedhof Hernals. Und die Wärmestuben haben vergangenen Winter mit 42 Pfarren erstmals 20.381 Besuche gezählt.

Mehr Infos zur Erntedanksammlung unter www.caritas-leo.at und www.pfarrcaritas.at

c) Stefanie J. Steindl