„Als Caritas setzen wir uns für eine inklusive Gesellschaft ein. Es geht darum, Barrieren in unseren Köpfen abzubauen, oft sind es aber auch Barrieren, die im Alltag das Leben ganz schön mühsam machen können“, betont Caritasdirektor Klaus Schwertner. „Mülltrennung als ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz ist in aller Munde. Doch Müllentsorgung kann für Menschen im Rollstuhl, Kinder und klein gewachsene Menschen schnell zur unüberwindbaren Hürde werden!“
Selbstständiges Mülltrennen war auch für die Klientinnen und Klienten der Caritas Tagesstätten in Lanzendorf und Rannersdorf bisher nur schwer möglich. Für viele Menschen waren die Mülltonnen zu hoch und die Deckel zu schwer, um sie alleine zu öffnen. Deshalb hat die Caritas mit Unterstützung des Entsorgungsunternehmens Saubermacher jetzt erstmals eine barrierefreie Mülltonne entwickelt. Diese kommen Menschen mit Behinderungen genauso zugute wie etwa Kindern oder Menschen, die altersbedingt oder aufgrund einer Verletzung in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
In mehreren Workshops wurde gemeinsam mit Mitarbeiter*innen und Klient*innen der Caritas in Lanzendorf sowie einem Mitarbeiter von Saubermacher das Problem erörtert und an einer Lösung gefeilt. Schnell war klar, dass es wenig Sinn macht neue Mülltonnen zu entwickeln. Der Haustechnikleiter der Caritas Tagesstätte Lanzendorf konstruierte ein Gestell zum Kippen der Mülltonnen, Saubermacher lieferte die passende Tonne sowie auch Tonnen mit Hand- und Fußhebel. Ein Testlauf der Klient*innen zeigte, die barrierefreien Mülltonnen lassen sich leicht bedienen und ermöglichen ein Stück weit mehr Eigenständigkeit im Alltag.
„Es ist immer wieder schön zu sehen, was gelingen kann, wenn Menschen gemeinsam an Lösungen arbeiten. Die barrierefreie Mülltonne ist ein wunderbares Beispiel für eine kleine Innovation die Großes verändert. Eine Innovation, die sozial-ökologisch wirksam ist, die vielen Menschen das Leben erleichtert und damit einen wichtigen Beitrag für eine inklusive Gesellschaft leistet. Schön, was gemeinsam möglich ist!“, betont Schwertner.
„Mit diesem Projekt wurde ein mühsames Alltagsproblem für Menschen mit Behinderungen erfolgreich gelöst. Jeder kleine Schritt, der zu einem selbstbestimmteren Leben für alle Menschen beiträgt, ist wichtig auf dem Weg hin zu einer inklusiven Gesellschaft“, ergänzte Sabine Benczur-Juris, Leiterin des Bereichs Menschen mit Behinderung der Caritas der Erzdiözese Wien.
„Ich freue mich sehr, dass wir gemeinsam mit den Mitarbeitern und Klienten der Caritas eine Lösung für barrierefreie Mülltonnen entwickeln konnten. Soziale Verantwortung ist mir persönlich ein sehr großes Anliegen, und unsere Dienstleistungen sollen allen Menschen zugänglich sein und zu einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft beitragen“, bekräftigt Hans Roth, Saubermacher Gründer.