Der Angriffskrieg auf die Ukraine jährt sich bereits zum zweiten Mal und noch immer ist kein Ende in Sicht. 17,6 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen. „Seit Beginn des Angriffkriegs appellieren wir an die Menschen in Österreich: Das ist kein Sprint, sondern ein Marathon der Hilfe, den Europa hier laufen muss. Unsere Hilfe muss weitergehen und einen langen Atem haben! Vor allem für die Millionen Kinder, deren Kindheit durch den Krieg geraubt wird. Kyiv ist von Wien nicht weiter entfernt als Paris. Und Bregenz liegt gleich nah wie die ukrainische Grenze. Danke allen, die schon geholfen haben und weiterhin helfen. Bitte lassen wir unsere Nachbarinnen und Nachbarn weiterhin nicht im Stich!“ appelliert Klaus Schwertner, Caritasdirektor der Erzdiözese Wien bei einer Solidaritätskundgebung am Stephansplatz am Donnerstag. Mit einem Lichtermeer möchte die Caritas im Zentrum Wiens ein Zeichen der Hoffnung setzen. Schwertner: „Wir bringen heute tausende Kerzen zum Leuchten. Als Zeichen unserer Verbundenheit. Als Versprechen, dass wir mit unserer Hilfe nicht nachlassen werden. Jede Spende ermöglicht uns, Hilfe zu leisten. Je mehr Menschen unsere Hilfe mittragen, umso mehr Hilfe können wir möglich machen.“
4 Millionen Menschen in der Ukraine erreicht - 500 Tonnen Hilfsgüter geliefert
„Seit Beginn des Krieges im Februar vor mittlerweile zwei Jahren hat unsere Hilfe gemeinsam mit dem Caritas Netzwerk mehr als 4 Millionen Menschen in der Ukraine erreicht. 500 Tonnen Hilfsgüter der Caritas Österreich wurden in die Ukraine geliefert– 240.000 Menschen konnten dadurch konkret unterstützt werden Und diese Hilfe muss weitergehen“, betont Caritas Vizepräsident Alexander Bodmann bei der Veranstaltung. „Auch wenn die Ukraine zuletzt weitestgehend aus den Schlagzeilen verschwunden ist, der Krieg tobt mit unverminderter Brutalität weiter – und gerade im Winter ist die Not der Menschen besonders groß.“ Rund 11 Millionen Menschen in der Ukraine haben derzeit keine sichere Unterkunft und etwa 14,5 Millionen haben keinen Zugang zu medizinischer Versorgung und psychosozialer Unterstützung.
Die Caritas versorgt Menschen auch in den Nachbarländern: Rund 7,8 Mio. Menschen sind laut UN OCHA seit Kriegsbeginn in Nachbarländer geflüchtet. Die Caritas hilft mit Nahrung, Unterkünften, Wasser, Hygiene, Bargeld und psychologischer Unterstützung. Einen Schwerpunkt setzt die Caritas Österreich in der Republik Moldau, wo allein im Vorjahr knapp 13.000 geflüchtete Menschen aus der Ukraine erreicht wurden.
Kind sein im Krieg: Fokus auf psychosoziale Unterstützung
Mehr als 4 Millionen Kinder wurden bis heute durch die anhaltenden Kämpfe in der Ukraine gewaltsam vertrieben. Viele dieser Kinder haben ihre Familie verloren, sind schwer traumatisiert und auf psychosoziale Unterstützung angewiesen. Dank Unterstützung aus Österreich konnte die Caritas gemeinsam mit ihren Partnerorganisationen vor Ort 250.000 Kinder in der Ukraine mit ihrer Hilfe erreichen. Um diesen Kindern ein gewisses Maß an Normalität zu ermöglichen, errichtete die Caritas im ersten Jahr der Hilfe 13 sogenannte Child Friendly Spaces. Orte, an denen Psycholog*innen und Sozialarbeiter*innen den Kindern ermöglichen, inmitten der Kriegswirren einfach wieder mal Kind zu sein.
Kind sein im Krieg – das gilt auch an vielen anderen Schauplätzen weltweit. „Als Caritas helfen wir Menschen in Not an den unterschiedlichsten Orten. Heute, zwei Tage vor dem Jahrestag des Angriffs, wollen wir die Gelegenheit nutzen, den Blick auf die Ukraine zu richten. Das bedeutet aber nicht, dass wir nicht gleichzeitig an vielen anderen Orten, an denen die Caritas im Einsatz ist, helfen. Unsere Unterstützung wird an vielen Orten dringend gebraucht. Und ich kann Ihnen versichern: unsere Hilfe kommt an, da wie dort“, so Schwertner.
Spenden für Kinder in Not:
wirhelfen.shop/ukrainehilfe
www.caritas.at/kinderkampagne