Mit 3,1 Prozent ist die Inflationsrate im November 2007 die höchste seit sechs Jahren. „Vor allem Lebensmittel- und Wohnkosten steigen ständig weiter, also gerade die Dinge des täglichen Bedarfs, auf die niemand verzichten kann!“ sagt Caritasdirektor Michael Landau und warnt vor wachsender Armut in unserem Land.
Schon jetzt sind laut offizieller Statistik über eine Million Menschen in Österreich armutsgefährdet, ein Viertel davon Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Die offizielle Armutsstatistik ist für den wachsenden Kostendruck bei den existentiellen Bedürfnissen blind: In ihr werden nur die Einkommen, nicht aber die Ausgaben eines Haushalts berücksichtigt. „Es ist ein Unrecht, dass in einem reichen Land wie Österreich immer mehr Menschen nicht wissen, ob sie lieber heizen oder Lebensmittel kaufen sollen, weil ihr Einkommen zur Bewältigung des Alltags einfach nicht reicht!“ hält Landau fest.
Hilfsorganisationen wie die Caritas können mit Hilfe von Spenden diesen Menschen unter die Arme greifen, aber diese Mittel sind begrenzt und können einen funktionierenden Sozialstaat nicht ersetzen. „Als Caritas können wir immer nur ein letzter Strohhalm sein“, sagt Landau. „Es darf beim Thema Mindestsicherung jetzt zu keinen Verzögerungen kommen. Da ist die Reform des Vollzugs der Sozialhilfe ebenso wichtig, wie etwa die Sorge für besonders gefährdete Gruppen, beispielsweise allein erziehende Frauen.“ Und klar sei auch: „Armutsbekämpfung und Armutsvermeidung müssen 2008 ganz oben auf die politische Agenda!“ so der Caritasdirektor.
Mag.a Doris Becker, Pressesprecherin der Caritas der ED Wien, Tel. 0664/848 26 18