Offen miteinander reden

SchülerInnen der PTS Ebreichsdorf lernen etwas über Vielfalt und Gleichberechtigung

Im November 2017 nahm die Polytechnische Schule Ebreichsdorf am Caritas-Projekt „ZusammenReden“ teil. Etwa 40 SchülerInnen setzten sich in Workshops mit den Themen „Identität und Vielfalt“ sowie „Sexismus und Geschlechterrollen“ auseinander. Begleitend dazu wurde eine Fortbildung zum Thema „Umgang mit Vorurteilen“ für das Lehrpersonal angeboten. Die interaktiv gestalteten Workshops für SchülerInnen verfolgten das Ziel, Selbstreflexion und die Handlungskompetenz zu stärken sowie Wissen und Informationen zu aktuellen Themen, wie Integration und Diskriminierung, zu vermitteln.

 

Bei Vielfalt geht es um dich

„Zusammen für Vielfalt“ lautet der Name des Workshops, in dem sich die SchülerInnen zunächst mit der Vielfalt der eigenen Identität und anschließend mit der Vielfalt in der österreichischen Gesellschaft auseinandersetzten. Ausgehend von den Lebenswelten der SchülerInnen und deren persönlichen Erfahrungen wurden verschiedene Dimensionen der Vielfalt, wie Herkunft, Sprachen oder Hobbys, sichtbar gemacht. Im Rahmen von interaktiven Gruppenübungen wurden weitere relevante Diversitätsmerkmale, wie Behinderung oder Religion, thematisiert. Mit dem Ziel, das Bewusstsein über Gleichberechtigung zu fördern, boten die Übungen auch die Möglichkeit über Stereotype und Verallgemeinerungen nachzudenken. Einer Schülerin gefiel im Workshop besonders gut, „dass offen geredet wurde“.

 

„Wie ein Mädchen laufen“ bedeutet: Lauf wie du selbst.

Um Stereotype und Vorurteile ging es unter anderem auch im Workshop „Zusammen gegen Sexismus“. SchülerInnen diskutierten eifrig die Fragen: „Wer kocht meistens zu Hause und wer repariert Sachen, wenn sie kaputt gehen?“ Wann habe ich den Satz „Das ist nichts für Mädchen“ bzw. „Das ist nichts für Burschen“ gehört? Eine alte TV-Werbung von Dr. Oetker aus den 1950er Jahren verdeutlichte, wie sich unsere Vorstellung von Geschlechterrollen über die Jahrzehnte verändert hat. Im Rahmen eines Rollenspiels reflektierten die Klassen darüber, welche Bedeutung der Spruch „wie ein Mädchen“ in sich trägt und wie diese Wertung unseren Umgang mit den Mädchen prägt. „Wie viele Geschlechter gibt es?“ war eine weitere Frage, die gewisse Unsicherheit und auch Neugier weckte. Ein Schüler erinnerte sich gelesen zu haben, dass in Deutschland nun möglich sein wird, ein drittes Geschlecht registrieren zu lassen. Ganz im Einklang mit dem Projektmotto „Miteinander reden und voneinander lernen“ beteiligten sich die SchülerInnen an den Gruppendiskussionen und brachten eigene Beispiele ein. 

 

In ihrem Feedback zu den Projekttagen schrieben die SchülerInnen, was ihnen besonders gefallen hat: „Gut gefallen hat mir über Sexismus und Strategien gegen Sexismus zu reden.“, „…dass wir [im Rahmen einer Übung] mit den Mädchen allein waren“, „…dass wir alle zusammen was gemacht haben.“