SchülerInnen der PTS Korneuburg reflektieren über Vielfalt, Asyl und Flucht
In den vergangenen Juni-Wochen führte das Caritas-Projekt „ZusammenReden“ vier halbtägige Workshops an der Polytechnischen Schule Korneuburg durch. Etwa 40 SchülerInnen setzten sich mit den Themen „Identität und Vielfalt“ sowie „Flucht und Asyl“ auseinander. Die interaktiv gestalteten Workshops verfolgten das Ziel, Selbstreflexion zu fördern sowie Wissen und Informationen zu aktuellen Themen, wie z.B. Integration, zu vermitteln.
Ausgehend von Lebenswelten der SchülerInnen und deren persönlichen Erfahrungen wurden verschiedene Dimensionen der Vielfalt, wie etwa Herkunft, Sprachen oder Hobbys, sichtbar gemacht. Im Rahmen von diversen Gruppenübungen wurde auf weitere relevante Diversitätsmerkmale wie Behinderung, Geschlecht und sexuelle Orientierung eingegangen.
Größten Spaß hatten die Jugendlichen bei der “Zitronenübung“, in der sie zunächst die vorgelegten Zitronen beschreiben mussten, um im nächsten Schritt durch genaue Betrachtung der einzelnen, von ihnen gewählten Zitronen, die Früchte noch detailreicher zu beschreiben. So wurde im Laufe des Spiels die Überschrift "Zitronen sind…" in "Nicht alle Zitronen sind…" geändert. Ein Schüler wünschte sich am Ende des Spiels die Zitrone zu behalten und wollte wissen: "Dürfen wir unserer Zitrone einen Namen geben?". Die Übung bot die Möglichkeit, über Kategorisierung, verallgemeinernde Aussagen und Stereotype nachzudenken und so die Wertschätzung von Vielfalt zu fördern.
Über Stereotype und Vorurteile ging es unter anderem auch im Workshop „Zusammen über Flucht und Asyl“. Die junge Workshopleiterin, Zakia S., die selbst mit ihren Eltern aus Afghanistan geflüchtet ist, erzählte den Jugendlichen von eigenen Erwartungshaltungen und Erfahrungen in Österreich. Die Jugendlichen erfuhren darüber hinaus, wie das österreichische Asyl- und Grundversorgungssystem funktioniert. Beim Thema Bekleidungsgutscheine kam es zu einer hitzigen Diskussion. Manche meinten, dass die Gutscheine in Höhe von 70 Euro für den Sommer und 80 Euro für den Winter den Bedarf decken würden. Andere fanden den Betrag zu niedrig. Im zweiten Teil des Workshops gab es dann die Möglichkeit Zakia Fragen zu stellen. Manche wollten wissen, wie es ihr in Österreich gefällt, andere interessierten sich für die Situation in Afghanistan.
Alles in allem fanden die zwei Tage großen Anklang bei den SchülerInnen. So schrieb ein Schüler im Feedback auf die Frage "Was hat mir gefallen?": "Dass es interessant war und Spaß gemacht hat."
"ZusammenReden" ist ein Projekt der Caritas Wien. Es wird vom Land NÖ und dem Gewerblichen Berufsschulrat gefördert und in Kooperation mit den Gemeinden Korneuburg, St. Andrä-Wördern, Neunkirchen und Ebreichsdorf durchgeführt.