„Die Welt ist so – was kann ich da ändern?“

Schul-Workshopreihe der Caritas bringt Jugendlichen neue Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten für ein gutes Zusammenleben

Jugendliche sind in ihrer Lebenswelt von Vorurteilen, Sexismus und auch von den Themen Migration, Flucht und Asyl persönlich betroffen. In einer Workshopreihe der Caritas Wien wurde den SchülerInnen der LBS St. Pölten ein Rahmen geboten, sich hierzu auszutauschen und neue Strategien und Handlungsalternativen für ein besseres Zusammenleben zu erproben. 

Kein Mensch ist illegal
Im ersten Workshop wurde den Jugendlichen in einem Simulationsspiel zu Flucht und Asyl und der anschließenden Diskussion mit einer Caritas-Mitarbeiterin mit eigener Fluchtgeschichte ein Eindruck vermittelt, wie es Flüchtlingen geht: warum sie ihre Heimat verlassen müssen, wie viel Angst sie während der Flucht verspüren und wie schwierig ihre Lebenssituation in Österreich ist. Es kann daher ein wichtiger Beitrag von Jugendlichen sein, in Schule und Arbeitswelt freundlich auf Flüchtlinge zuzugehen und ihnen das Ankommen in der neuen Umgebung zu erleichtern.

„Sexismus gibt es überall – und fällt gar nicht auf“
Am zweiten Workshop-Nachmittag standen die Themen Geschlechterrollen und- verhältnisse sowie die Auseinandersetzung mit den eigenen Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit im Mittelpunkt. Wie selbstverständlich sexistische Bilder oft angenommen werden, zeigte die kritische Arbeit mit einem derzeit sehr populären Musikvideos. Ein Jugendlicher nahm als Anregung mit, „dass man Frauen nicht so billig darstellen soll, wie in diesen Videos“. Sich gegen Ungleichbehandlung und Abwertung zu wehren war insbesondere den Mädchen ein wichtiges Anliegen. Deutlich wurde dies an Statements wie „Ich habe gelernt, etwas zu sagen, wenn etwas abwertend ist, und ich werde auch meinen Freundinnen sagen, dass sie sich wehren sollen.“

„Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem andern zu“
Um das Thema Diskriminierung und Vorurteile ging es im letzten Workshop. Die SchülerInnen berichteten von ihren Erfahrungen von Abwertungen und Beleidigungen bis hin zum Mobbing, zB. auf Grund von Herkunft oder Religionszugehörigkeit. Hier galt es, ein Bewusstsein dafür zu vermitteln, was dies in den Betroffenen auslöst und dass niemand gerne verspottet, gekränkt, verletzt und seiner Menschenwürde beraubt wird. 

„ZusammenReden macht Schule“ ist ein Projekt der Caritas Wien (Missing Link); es wird gefördert vom Europäischen Integrationsfonds, dem Land Niederösterreich, dem Bundesministerium für Bildung und Frauen, den Gemeinden Ebreichsdorf und Korneuburg sowie den Schulgemeinden der PTS Baden.

Nähere Informationen finden Sie unter www.zusammenreden.net